Die Automobilindustrie bringt zunehmend Digitalprojekte an den Start. Das Thema, so scheint es, ist in der Branche angekommen. Das belegt auch eine aktuelle Automotive-Studie für den DACH-Raum: Darin geben 80 Prozent der befragten Führungskräfte an, dass sie derzeit in ihrem Unternehmen eine einheitliche Digitalisierungsstrategie verfolgen1. An das Engagement knüpfen sich konkrete geschäftliche Erwartungen. Im Zuge der Transformation sollen unter anderem das Leistungs- und Produktangebot erweitert sowie neue Märkte und Kundengruppen erschlossen werden. Porsche will beispielsweise mittelfristig einen zweistelligen Prozentsatz des Umsatzes mit digitalen Diensten erzielen2.

Mit der Digitalisierung kommt die Komplexität

Die Medaille hat eine Kehrseite: Digitalisierung verursacht IT-Komplexität – und das in immer größerem Maße. Zu diesem Ergebnis kommt die jährlich stattfindende IT-Trends-Studie von Capgemini. Bereits bei der Erhebung für das Jahr 2018 sagten 80 Prozent der beteiligten IT-Leiter: „Ja, die Digitalisierung führt zu einer starken Zunahme der Komplexität3.“ Diese Situation wird offensichtlich immer brenzliger. So liegt der Anteil der Entscheider, die den Anstieg als Belastung empfinden, in der 2019er Ausgabe bei 24,5 Prozent. Gegenüber der vorhergehenden Befragung ist das eine Steigerung von fast 75 Prozent4.

Die Komplexität schlägt im Bereich Storage besonders zu Buche. Der Grund: Das rasante Datenwachstum, aber auch die enorme Zunahme von workload-intensiven Anwendungen erfordern immer größere Speicherkapazitäten und -performance. Das führt bei Unternehmen in der Regel zu einer stetigen Erweiterung der Infrastruktur um neue Systeme, Technologien und Standorte. Im Laufe der letzten Jahre sind so unagile Storage-Silos entstanden, die aufwendig zu verwalten sind. Die gute Nachricht für alle Betroffenen: Die Komplexität lässt sich a) reduzieren und b) automatisiert managen.

Primärspeicher von Ballast befreien

Den Hebel Komplexitätsabbau kann man am besten bei den Dateien ansetzen, die veraltet bzw. nicht geschäftsrelevant sind. Diese sogenannten kühlen und kalten Daten belegen heute immerhin 75 bis 90 Prozent der primären Speicherkapazitäten im Rechenzentrum5. Es empfiehlt sich daher, den Informationsbestand kontinuierlich zu checken und die inaktiven Files auf kostengünstigere Systeme, zum Beispiel Tapes, auszulagern.

Manuell ist diese Aufgabe allerdings nicht zu bewältigen. Hier greifen Lösungen für Software-defined Storage wie IBM Spectrum Scale. Mit der Anwendung lässt sich die gesamte Infrastruktur mit Flash, Disk, Tape, lokalen Medien, Cloud auf einer zentralen Managementplattform zusammenfassen. So werden die Daten automatisiert und regelbasiert auf die passenden Speicher verteilt. Das Prinzip lautet dabei vereinfacht gesagt: Wichtiges und häufig Genutztes kommt auf schnelle Primärgeräte, während weniger Relevantes und Inaktives auf den langsameren Systemen landet.

Dadurch können Unternehmen ihre Silostrukturen überwinden, vorhandene Kapazitäten besser auslasten und den Administrationsaufwand reduzieren. Der Prozess selbst läuft komplett im Hintergrund ab. Das heißt, die Ordnerstrukturen im Front End bleiben unverändert und Anwender arbeiten weiter wie gewohnt.

Infografik: So nutzen Automobilunternehmen das Storage-Management

Die automatisierte Dateiverwaltung deckt den gesamten Lebenszyklus von Daten ab und wählt für jede Phase die am besten geeignete Speicherstufe. Wie das in der Praxis aussieht und wo die Vorteile der Lösung liegen, zeigt die Infografik „Automotive-Simulationen – der Weg der Daten durch die Storage-Landschaft“ auf.

1 KPMG + Egon Zehnder: „Digital Gravity: A Joint Global Automotive Study“, 2019

2 Quelle: https://newsroom.porsche.com/de

3 Capgemini: Studie „IT-Trends 2018“

4 Capgemini: Studie „IT-Trends 2019“

5 Quelle: https://www.computerweekly.com/de/ratgeber/Die-Nachfrage-nach-kaltem-Speicher-nimmt-z